Zähe Zeit
Die Uhr geht, die Nase läuft, der Mensch sitzt.
Tick Tack oder eher Tack Tick?
Die Uhr geht, die Erde dreht sich, der Mensch regt sich
keinen Zentimeter.
Stiert ins Leere.
Sinniert.
Vergisst sich und die Welt.
keinen Zentimeter.
Stiert ins Leere.
Sinniert.
Vergisst sich und die Welt.
Umringt von
30 seltsamen Fabelwesen, halb Panther, halb Echse,
fliegt er über dunkle Wälder, durchquert
29 Täler, überwindet
28 Todesgefahren, besiegt
27 Feinde, sammelt die
26 Diamanten, die zur Unbesiegbarkeit verhelfen. Seine
25 Gefährten, die sich ihm auf seinem Weg während der letzten
24 Stunden angeschlossen haben, weisen ihm die Richtung zum Ziel, zur Erfüllung all seinen Sehnens, zu
30 seltsamen Fabelwesen, halb Panther, halb Echse,
fliegt er über dunkle Wälder, durchquert
29 Täler, überwindet
28 Todesgefahren, besiegt
27 Feinde, sammelt die
26 Diamanten, die zur Unbesiegbarkeit verhelfen. Seine
25 Gefährten, die sich ihm auf seinem Weg während der letzten
24 Stunden angeschlossen haben, weisen ihm die Richtung zum Ziel, zur Erfüllung all seinen Sehnens, zu
HATSCHI!
Ein Niesen reißt ihn aus seinen Gedanken,
klatscht ihn zurück in die Realität wie ein Ei in die Pfanne.
klatscht ihn zurück in die Realität wie ein Ei in die Pfanne.
Kaum wagt er den Blick auf die Zeiger,
kaum wagt er die Frage „Wie spät?“
kaum wagt er die Frage „Wie spät?“
Tick Tack oder Tack Tick?
Das Klacken wird immer lauter,
in seinem Kopf spielt dramatisch ein Geiger.
in seinem Kopf spielt dramatisch ein Geiger.
23, 22, 21, 20!
Die rote Zahl auf dem Display bewegt sich unaufhörlich dem fatalen Ende zu.
19 bunte Kabel winden sich unter der Zange in seiner Hand,
18 davon führen zum sofortigen Tod. Schwer wiegt die Verantwortung auf seinen Schultern. Die
17 Augenpaare seiner herbeigeeilten Kollegen legen sich zusätzlich auf die Last, die er trägt. Nach
16 Jahren im Dienst steht ihm nun ein Leben als Held bevor. Oder sein Ende. Er holt tief Luft, das Display zeigt eine große, knallrote
15; entschlossen packt er eines der Kabel, setzt an, drückt zu und
19 bunte Kabel winden sich unter der Zange in seiner Hand,
18 davon führen zum sofortigen Tod. Schwer wiegt die Verantwortung auf seinen Schultern. Die
17 Augenpaare seiner herbeigeeilten Kollegen legen sich zusätzlich auf die Last, die er trägt. Nach
16 Jahren im Dienst steht ihm nun ein Leben als Held bevor. Oder sein Ende. Er holt tief Luft, das Display zeigt eine große, knallrote
15; entschlossen packt er eines der Kabel, setzt an, drückt zu und
POLTER.
Ein Stuhl wird zurückgeschoben, jemand verlässt den Raum.
Tick Tack.
Mit einem dumpfen Gefühl zerplatzt leise der Tagtraum.
Tack Tick.
Die Uhr geht, die Nase läuft, der Mensch bleibt zurück.
Tick Tack Tick Tack.
Leere.
Unendliche Weite.
Unendliche Weite.
14 Monate dauerte der Flug.
Voyager 13 ist ein gutes Schiff. Zuverlässig. Technisch einwandfrei.
Es steht auf dem staubigen Boden, er selbst etwas entfernt davon, die Flagge in der Hand. Stolz rammt er sie in den festen Untergrund, schaut auf, zum Himmel mit seinen
12 Monden, die diesen Planeten begleiten.
11 Stunden dauert hier ein Tag,
10 Wochen ein Jahr. Die Gravitation ist die
9-fache der Erde. Doch sein Raumanzug hält Stand, gleicht aus.
Ein leiser Wind haucht durch die dünne, giftige Atmosphäre, bringt die Fahne zum Schwingen, schlägt die Halterung gegen die Stange.
Voyager 13 ist ein gutes Schiff. Zuverlässig. Technisch einwandfrei.
Es steht auf dem staubigen Boden, er selbst etwas entfernt davon, die Flagge in der Hand. Stolz rammt er sie in den festen Untergrund, schaut auf, zum Himmel mit seinen
12 Monden, die diesen Planeten begleiten.
11 Stunden dauert hier ein Tag,
10 Wochen ein Jahr. Die Gravitation ist die
9-fache der Erde. Doch sein Raumanzug hält Stand, gleicht aus.
Ein leiser Wind haucht durch die dünne, giftige Atmosphäre, bringt die Fahne zum Schwingen, schlägt die Halterung gegen die Stange.
Tack. Tick. Tack. Tick.
Ein leises Kribbeln macht sich bemerkbar und
eine Karawane aus
8 Kamelen zieht vorbei. Wolke
7 zieht über sie hinweg, regnet
6-kantige Diamanten auf sie hinab.
eine Karawane aus
8 Kamelen zieht vorbei. Wolke
7 zieht über sie hinweg, regnet
6-kantige Diamanten auf sie hinab.
Das Kribbeln dehnt sich zum Jucken aus und
5 Bombenleger entführen sein Raumschiff.
Sie drehen die Bordlautsprecher auf, bis sogar er die Technomusik hören kann. Er zählt nicht mehr als
4 Töne und kraust die Nase.
Nach
3 gescheiterten Versuchen, in denen er unter anderem auf dem Jupiter und in einem Paralleluniversum voller
2-nasiger blauer Menschen landete, schafft er es endlich, sich mit Hilfe seines tragbaren Notbeamgerätes auf die Erde zu beamen.
Seine einzige, seine
1 Erde.
5 Bombenleger entführen sein Raumschiff.
Sie drehen die Bordlautsprecher auf, bis sogar er die Technomusik hören kann. Er zählt nicht mehr als
4 Töne und kraust die Nase.
Nach
3 gescheiterten Versuchen, in denen er unter anderem auf dem Jupiter und in einem Paralleluniversum voller
2-nasiger blauer Menschen landete, schafft er es endlich, sich mit Hilfe seines tragbaren Notbeamgerätes auf die Erde zu beamen.
Seine einzige, seine
1 Erde.
Nur leider hat er
0 Ahnung, wie
0 Ahnung, wie
HATSCHI!
Tick Tack oder eher Tack Tick?
Die Uhr geht, die Nase läuft, der Mensch sitzt. Wartet. Sitzt. Tick. Tack.
„Der Nächste bitte!“
Na endlich!
30 Minuten können eine Unendlichkeit sein.
30 Minuten können eine Unendlichkeit sein.
Mittwoch, den 19.02.2014
Liebe Julia,
heute kommt die Lösung meiner Aufgabe mal zuerst. Zum einen, weil sie länger und zum anderen, weil sie spannender ist als das, was ich dir zu erzählen habe. Da gibt es dieses Mal wirklich so gut wie nichts. Das Leben in Pasewalk nimmt seinen Lauf, die Nachtrichten sprechen von 19° im Süden, wir haben 5 und alles ist wie üblich. Doch in der Luft ist schon der herannahende Frühling zu riechen, was ziemlich famos und außerdem meiner Laune sehr zuträglich ist. ;-)
Im Museum sind wir eifrig an den Vorbereitungen für die Fingerhutausstellung zugange, die wir am 2. März eröffnen werden. Eine Sammlerin aus Pasewalk hat uns über 500 Fingerhüte zur Verfügung gestellt. Sogar einer aus Konstanz und einer von der Mainau ist dabei. (Sehr zu meiner Freude, genauso aber auch zu meiner Sehnsucht.)
Ansonsten gibt es wirklich nichts Erwähnenswertes (sagte ich doch schon).
Im Museum sind wir eifrig an den Vorbereitungen für die Fingerhutausstellung zugange, die wir am 2. März eröffnen werden. Eine Sammlerin aus Pasewalk hat uns über 500 Fingerhüte zur Verfügung gestellt. Sogar einer aus Konstanz und einer von der Mainau ist dabei. (Sehr zu meiner Freude, genauso aber auch zu meiner Sehnsucht.)
Ansonsten gibt es wirklich nichts Erwähnenswertes (sagte ich doch schon).
Deshalb sende ich dir nun kurz und knapp ganz viele liebe Grüße und eine imaginäre Umarmung,
deine Fenja
Dein neues Thema wird eine olfaktorische Herausforderung:
Zwischen Käse und Pilz: Socken.