27 November 2013

KonsumKonsumKonsumKonsuuuuuuum


Mittwoch, den 27.11.13
Hallo Julia,

Tja, was hat sich ereignet? Hm, Kleinkram, nichts Besonderes. Aber schöner Kleinkram.
Letzte Woche hat mich meine Chefin auf die Vorstandssitzung des Kunst- und Kulturrates Vorpommern-Greifswald e.V. mitgenommen. Es war spannend, den Ablauf einer solchen Sitzung zu verfolgen, vor allem wenn in besagtem Vorstand eine bunte Mischung von Kunst- und Kulturschaffenden sitzt. Am Freitag findet in Zinnowitz (auf Usedom, wenn ich mich nicht täusche) die erste Konferenz dieses neu gegründeten Vereins statt. Es wird um die Zukunft der Kunst und der Kultur im Kreis Vorpommern-Greifswald gehen, da hier wie überall immer weniger Geld dafür zur Verfügung steht. Für diese Konferenz habe ich bereits Einladungen an Mitglieder des Vereins, Interessenten und Vertreter aus Öffentlichkeit und Politik verschickt. Bin mal gespannt, wie das wird (das Museum Pasewalk wird nämlich auch dabei sein. Vertreten durch meine Chefin und mich. Yeahi)
Am Montag war der vorläufig letzte von vier Workshopnachmittagen, die diesen Monat stattgefunden haben. Gemeinsam mit Schloss Bröllin, einer Art Kulturzentrum (ist schwer zu beschreiben, einfach mal dem Link folgen), ging es darum, Jugendlichen von 10 bis 16 Jahren eine interaktive, künstlerische Verarbeitung des Museumsinhaltes zu ermöglichen. Die Kunst war da, wir waren da, nur keine Jugendlichen. Das scheint mir typisch für Pasewalk. Es ist einfach unglaublich schwer, die Pasewalker zu mobilisieren.
Immerhin gab es mir die Gelegenheit, das Zeichnen mit der Rohrfeder auszuprobieren.
Was ich gemalt habe? Ein …äh… Wurstbouquet. Na ja, sieh selbst.

Am selben Tag habe ich im Kaufland das erste Weihnachtslied gehört. Last Christmas. Und einen Ohrwurm davon bekommen.
AAAAAAAAAAAKACKLIEDRUNTERGENUDELTESNERVDINGGEHMIRAUSDENOHRENBLÖDGEDUDELAAAARRRGH!!!
Am Sonntag hatte ich Lust auf "Asiatisch". Nur leider keine Stäbchen. Aber mit ein bisschen Improvisation geht das schon.
Knusprig gebratene Tofuscheiben an Glasnudeln mit Uncle-Ben’s-Indisches-Curry-Kokos-Fertigsoße uuuuuund….
…Pinsel.
Fantastisch.


Gestern lag der erste Schnee. Dazu noch die herrliche Sonne erhellte das Gemüt und ließ Pasewalk fast ein bisschen hübsch aussehen. Der Bommel auf meiner Mütze wackelt bei jedem Schritt, was ein derart ulkiges Gefühl und einen noch ulkigeren Schatten ergibt, dass ich scheinbar grundlos kichernd und giggelnd duch Pasewalks Straßen lief und für leicht irre gehalten wurde. An dieser Stelle noch einmal herzliche Grüße an Gabriel ;-)
In der Mittagspause habe ich mir ein Eis gegönnt. Herrlich, an der städtischen Weihnachtsdeko vorbeizuschlendern, den geschmückten Baum auf dem Marktplatz zu betrachten und dabei ein Eis zu schlecken. Speiseeis im Winter ist eine Famosität ohne gleichen.

Womit wir schon völlig ungalant beim Konsum wären. Wir sind umgeben von ganzen Füllhörnern an Konsum. Mit Wurstbouquets und… ach nein, das gehört woanders hin.
Doch was davon brauchen wir wirklich? Und vor allem: Muss uns die Werbung immer so anschreien?




Deine neue Aufgabe, liebe Julia lautet wie folgt:
„Was ist da drin?“


In gespannter Erwartung der Auflösung und in riesengroßer Liebe, 
deine Fenja


P.S.: Wie ich mich freue, dich bald wieder zu sehen!


Hier noch ein kleines Fernweh-Sehnsucht-nach-Wegfahren-Bild vom Pasewalker Bahnhof:



20 November 2013

Hinter jedem Gesicht verbirgt sich eine eigene Welt

 

Sonntag 17.11.13


Liebe Fenja,


bei mir heißt es wieder „back to the roots“, back to the working nation. Erst habe ich am Wochenende wieder einmal Bedienung gespielt und seit letztem Mittwoch arbeite ich Vollzeit in einem Warenhaus in Konstanz. Dort stehe ich Tag für Tag acht Stunden hinter der Kasse in der Herrenabteilung. Da dort meistens nur alte Männer, oder Frauen für ihre Männer einkaufen ist das auch nicht besonders spannend. Monotone Handlungsabläufe und abschweifende Gedanken begleiten mich den ganzen Tag.
Die Arbeit an der Kasse erinnert mich an die Arbeit bei Schiesser, wo ich die Preis Etiketten auf die Schachteln kleben musste. Die Arbeit bei Schiesser war dennoch schlimmer, weil man dort in einer Halle sitzt und nicht einmal Leute beobachten konnte. 

Hinter der Kasse bin ich der Typ Hampelmann als Verkäufer, weil ich immer Späße mit der Kundschaft mache. Die Leute haben mich am Anfang für dumm gehalten. Als ich im Gespräch einmal meinte: „Man ist erst für etwas zu alt, wenn man zu sich sagt, dass man dafür zu alt ist.“ War dieser Kunde hoch erstaunt und fragte mich ob das gerade von mir gekommen sei, denn das sei ja hoch philosophisch... Daraufhin erwiderte ich nur: „Ja ich bin ja nicht dumm“. Das erstaunte ihn. Ich hatte mich etwas beleidigt gefühlt in der eh schon unterfordernden Arbeit, die zugleich anstrengend ist, weil man sich konzentrieren muss, dass man gedanklich nicht abschweift. Das ist meine Herausforderung. Gedanklich nicht abschweifen, sonst passieren Fehler, die kosten können und das kommt bei keinem Arbeitgeber gut an. 

Wenn die Kunden mit Daunenjacken kommen oder überheblich sind, muss ich mich jedes Mal zusammenreißen. Menschen die nicht über die Produkte nachdenken, wo sie herkommen, die Produkte nicht einmal richtig zu schätzen wissen bringen mich auf die Palme. 

Einfach aufhören zu denken, du brauchst das Geld. Toleranz, toleranz gegenüber den reichen Snobs. Einfach aufhören zu denken. 

Doch ich habe Angst mit dem Denken aufzuhören, weil ich nicht in eine kleine eingefahrene Welt eingesperrt werden will. Die kleine Welt Warenhaus. Die meisten Mitarbeiter kommen aus der klassischen „Arbeiterschicht“. Ihre Welt besteht aus dem Verkauf, Zuhause und dem Supermarkt wo sie ihre Lebensmittel einkaufen. Täglich grüßt das Murmeltier. Stupide. Eintönig. Gleichförmig. „Ja so ist das halt wenn man arbeitet“. Nein es ist nur so, wenn man das so annimmt und sich in diese Position stellt, dass das so zu sein hat. Aber ich verurteile diese Menschen nicht. Ich sage nur, dass diese Arbeit nicht mit meiner inneren Einstellung kompatibel ist und somit auch nicht das ist was ich langfristig machen möchte. 

Um mir die Arbeit irgendwie etwas angenehmer zu gestalten und mich kreativ auch irgendwie ausleben zu können habe ich versucht mir lustige Sprüche für die Kunden auszudenken. Sowas wie: „Erst der Kulli und dann der Pulli (wenn sie auf dem Kassenbeleg unterschreiben müssen)“. Manche finden es lustig. Manche nicht. Aber ich habe ein Gefühl für Menschen mit Humor. 

An Tagen wo ich arbeite bin ich oft den ganzen Tag in dem Warenhaus. In den zwei (je eine halbe Stunde) Pausen esse ich meistens etwas. Im Hauseigenen Restaurant gibt es für die Angestellten ein vergünstigtes Tagesessen. Dies kann man sich holen oder einen mittelgroßen Teller vom Buffet, was ich manchmal mache, weil die Tagesessen meistens mit Fleisch sind. Einen vegetarischen Tag gibt es in der Woche. Kaum hat man sich das essen geholt, ist die Pause jedoch auch schon fast wieder vorbei. Das Essen ist aber ganz gut. Manchmal gehe ich in der zweiten Pause kurz raus, weil ich dann die frische Luft brauche und einfach mal was anderes sehen muss. An den ersten zwei Tagen hatte ich ziemliche Kopfschmerzen von dem Licht und der Luft dort drin. Als Kunde fällt das einem gar nicht bewusst auf, weil man ja nicht den ganzen Tag dort verbringt. 

Was ich von den angestellten Rabatten halten soll weiß ich noch nicht so genau, weil ich sie auf der einen Seite gut für die angestellten finde, sie aber auf der anderen Seite auf mich wie ein „BonBon“ für die „Arbeiterschicht“ wirken um diese bei Laune zu halten. Auf Dauer wäre es sonst glaube ich ziemlich deprimierend wenn man die Leute mit Geld einkaufen sieht aber weiß, dass der Lohn den man als Verkäufer verdient einem gerade so zum Leben reicht. 

Als ich nach drei Tagen kassieren dann eine Kassenschulung bekommen hatte fand ich das auf eine Art und Weise lustig. Das meiste wusste ich ja eh schon. Dafür konnte ich aber mal ein paar in mir nagende Fragen los werden. U.a. auch warum wir die Kunden explizit auf die Kundenkarte aufmerksam machen sollen. Die sei dazu da um den Kunden gezielt Werbung zukommen lassen zu können. Da haben sich bei mir alle Haare gesträubt. Ich bin der Meinung, dass wir eh schon genügend mit Werbung zugemüllt werden, da brauchen wir doch nicht noch mehr oder? Das führt doch nur dazu, dass Leute Sachen kaufen, die sie nicht brauchen in der Hoffnung, dass diese sie Glücklich machen. Was tatsächlich hinter dieser Kundenkarte steckt wissen die meisten Kunden nämlich gar nicht. Sie wollen nur die Produkte günstiger dank Prozenten oder Punkte sammeln. Was sie dafür aber von sich Preisgeben sehen sie nicht, denn die Kundenkarte dient dazu dem Kunden ein Gesicht zu geben. Er wird gläserner.


So jetzt mal genug der ehrlichen Worte. Das ist doch eine schöne Überleitung. Auf zum Thema Gesichter: 




Da ich ja momentan nicht so viel Zeit habe, grub ich zusätzlich noch ein bisschen in meiner Zeichensammlung. Das ist das Ergebnis:


"Das Gesicht vergraben wollen" 

   Dieses Bild habe ich als Cartoon abgemalt. Es ist ein Torbild von 2012. Wir warteten in Hanau vor dem Brückenkopf bis dieser geöffnet hat. Ich hatte Halsschmerzen und wollte mein Gesicht nur noch vergraben und schlafen.

"Hamster Man"



Ein frei erfundenes Gesicht.
Erinnert mich an einen Hamster.




















"Referendarin"



 Das stammt noch aus Schulzeiten.
Es war eine Referendarin  bei uns in der Klasse für Deutsch und Sport glaube ich.




















 "Das Eulengesicht"


 Ebenfalls ein frei erfundenes Gesicht,
welches mich an eine Eule erinnert oder 

an eine Person aus dem Film "Die Herrschaft des Feuers".




















Dein nächstes Stichwort für die Woche Lautet: Konsum.
Viel Erfolg. 

deine Julia

13 November 2013

Halloween und Holzfiguren (Natur pur)




                                         Mittwoch, den 13.11.13

 Liebe Julia,       

das mit den Briefen ist so eine Sache. Genau wie du wollte ich dir auch schon seit Längerem einen Brief schreiben. Nicht nur, weil es etwas Wunderbares ist, einen zu erhalten, sondern weil schon das Schreiben schön ist. Man kann seine Gedanken einfach viel besser darlegen als in einer kurzen SMS. Vielleicht schaffe ich es ja bald mal wieder.

Was habe ich die vergangenen zwei Wochen getan? Nun ja, vieles.

Erst einmal hatten wir die „Reise der Wartenden“ zu Gast. Holzbildhauerin Christina Rode hat sieben Holzfiguren geschaffen, die jede auf ihre Art auf etwas wartet. Mit diesen Figuren ist sie unterwegs, bringt die Kunst zu den Menschen, macht sie fassbar. In jeder Stadt, in der sie gastiert, kümmern sich Paten um die Figuren und nehmen sich ihrer an. Nach Rostock und Stettin (Szczecin – Polen) hat meine Chefin die Reise der Wartenden eben nach Pasewalk geholt. Erst waren sie einige Tage im Gymnasium und sind dann zu ihren jeweiligen Paten in die Geschäfte gezogen.
Hier besucht die Mutter („Für die Mütter“) die Tänzerin („Für die Töchter“).
 

Ist es nicht bezeichnend, dass die Wartenden zumeist mit der Bahn reisen?
Am 30.10. zogen schließlich alle Figuren auf Sackkarren geschnallt mit ihren Paten (wir –also das Museum- haben die Mutter übernommen) über den Marktplatz ins Museum, wo sie nun ihr vorläufiges Winterquartier bezogen haben. Das war vielleicht was! An jenem Tag war nämlich zugleich noch das städtische Halloweenfest und der Marktplatz proppenvoll. So viele Menschen habe in den ganzen acht Wochen, die ich nun schon hier bin, nicht gesehen! Fast könnte man meinen, Pasewalk sei eine waschechte Geisterstadt, denn an Halloween wachen sie auf einmal alle auf.
Tja, und am Tag darauf war eben Halloween im Museum. Vor etwa 50 Leuten (davon zur Hälfte Kinder) habe ich im Turm des Prenzlauer Tores bei LED-Kerzenschein und hübschester Herbstdeko den Geist von Elfriede von Pumpernickel gespielt. Eine Stunde, zwei auswendig gelernte Geschichten, eine Spiel- und Bastelaktion und viele Monsterpopel später war ich halbwegs geschafft, aber zufrieden. Die Zuschauer zum Glück auch. ;-)

Der Öffentlichkeitsabteilung der Stadt habe ich auf dem städtischen Fotoapparat noch einen kleinen Gruß hinterlassen:


Das Bild hängt jetzt im Büro...



Und es ist noch mehr passiert. In der örtlichen Altenwohnanlage führe ich jetzt einmal wöchentlich Interviews mit Bewohnern über deren Kindheit, die ich anschließend transkribiere (abschreibe) und archiviere. (Das braucht so unglaublich viel Zeit!) und letzten Mittwoch bin ich mit meiner Chefin nach Berlin gefahren, um im Archiv der Akademie der Künste das Paul-Holz-Archiv abzuholen, das uns dauerhaft geliehen wird. Es gäbe auch noch so viel mehr zu erzählen, doch das würde nur den Rahmen dieses Posts sprengen (der eh schon beinahe aus allen Nähten platzt). Vielleicht ja mal in einem Brief. ;-)
 
Deshalb nun knapp, kurz und knackig: Natur pur aus Küchenabfällen!
Grüner Baum gegen grauen November!

 
 

Jetzt bin ich aber gespannt, was du aus deinem neuen Thema machst: Gesichter.
 
Viel Spaß und bis bald,
deine Fenja
 
 
P.S.: Wenn du mehr über die Reise der Wartenden wissen willst, dann schau dir am besten mal den Blog von Frau Rode an: Die Reise der Wartenden

 
 
 

P.P.S: Am Sonntag habe ich zum ersten Mal Tofu gekocht. Tofu-Kohlrabi-Gemüse an Curry-Senf-Soße. Lecker.

 
 

Übrigens: Beim letzten Mal habe ich doch geschrieben, dass ich auf die Schnelle kein grüßendes Murmeltier auftreiben konnte. Na ja, wie soll ich sagen, ich habe kürzlich eines kennen gelernt.
Darf ich vorstellen? Jupp, das grüßende Murmeltier.

 
 
 
 
 
 

06 November 2013

Prinzessin auf der Bohne

"Prinzessin auf der Bohne" / Typografie- Spielerei



Liebe Fenja,

leider bin ich schon seit längerem nicht mehr dazu gekommen dir einen Brief zu schreiben. Das werde ich versuchen demnächst nach zu holen, denn einen Brief zu bekommen ist schließlich etwas besonderes. Etwas besonderes für besondere Menschen. Sich die Zeit nehmen ihn zu schreiben. Die Zeit nehmen ihn zu lesen. Das ist für mich eine Art und weise, wie man über eine Distanz Zeit miteinander verbringen kann. Du fehlst mir.

Seit letztem Mittwoch habe ich Stichwort - Tagebuch geschrieben um dieses mal den Wochenrückblick schreiben zu können. Es beginnt mit dem Donnerstag, da habe ich nur nicht besonders viel gemacht. Lange geschlafen, eine Bewerbung geschrieben und Bilder gemacht/ bearbeitet. Bin momentan immer noch auf Job-Suche. Freitag ging es dann los auf den Slam nach Frankfurt, deshalb ist auch Halloween dieses Jahr leider ausgefallen. Aber diese Fratzen-Parade dürfte alles ausgleichen: 





Die Fahrt nach frankfurt war blöd. Ich habe den Anschluss Fernbus in Freiburg verpasst und bin dann mit dem Nahverkehr nach Frankfurt gefahren. Kompliziert. Umständlich. Teuer. Lange. Auszug aus dem Tagebuch:


"19:24 Uhr / Yippieh! Endlich angekommen. So lange fahre ich aber auch nur für euch! Gott war das eine beschissene Anreise. Um halb 7 Uhr morgens losgefahren und um halb 8 abends angekommen. Das sind 13h Fahrt! Nur weil ich zu blöd war die Buchungsbestätigung richtig zu lesen! Aber woher soll man das denn auch wissen? Woher soll ich wissen, dass es jetzt eine frühere Verbindung gibt und ich in Freiburg anstatt 3h nur noch 2h warten muss? Umbuchen in den späteren Bus ging leider auch nicht, weil dort schon alle Plätze belegt waren. Shit. Jetzt bin ich mit dem BaWü-Ticket nach Mannheim gefahren und von dort aus nach Frankfurt. Das hätte ich auch gleich machen können! Ich hätte nicht so lange gebraucht, die Fahrt wäre angenehmer gewesen und ich hätte auch keine so lange Wartezeit gehabt. Wäre halt von Anfang an 10€ teurer gewesen. Jetzt habe ich aber 30€ oben drauf gelegt. Verdammt! Naja aber ich sehe es positiv: Ich konnte wenigstens mit dem Zug fahren, weil mir in diesen Bussen öfter schon schlecht geworden ist. Um ehrlich zu sein habe ich gerade gar keinen Bock mehr auf den Slam. Will nur noch schlafen. Aber wenn ich sage, dass ich komme, dann komme ich auch. War ja schließlich mein Verschulden..."

Hat sich aber trotzdem rentiert. Bin zweite geworden. Nach Paul Weigl und vor Caroline Kübler. Als Preis dafür gab es Russisch Brot und eine Buchstabensuppe. Ein toller Gewinn. Zumindest für mich als "kein Alkohol trinker". 
Geschlafen habe ich (die anderen auch) bei Lukas [Tag 9 Lange Nacht bei Lukas]. Das war super, wie immer. Am Samstag haben wir (die übrigen Slamer) einen Film geschaut. Nein zwei, bevor wir am Abend ins Gotec gefahren sind. Einer meiner Lieblings- Veranstaltungsorte (vielleicht auch mein Liebster - obwohl ich dort nie Glück habe - ). Siehe [Gotec Games Gehampel]. Im Gotec habe ich dann gleich noch meinen 60sten Slam gefeiert. 
- Yippie ich bin 60 geworden! -
Später am Abend bin ich wieder mit zurück nach Frankfurt gefahren. Geschlafen. Am nächsten Nachmittag dann ab nach Hause. Das war das reinste Chaos, weil Ferienende und langes Wochenendende gewesen ist. Am Sonntag bin ich zum ersten mal bewusst mit dem Zug schwarz gefahren. Mann ging mir da die Pumpe. Vielleicht sollte ich wirklich mal über eine Bahncard 50 nachdenken. So viel wie ich fahre.
Als ich dann am Abend endlich wieder Zuhause angekommen war hatte ich als allererstes den Gewinn gefuttert. Das war zu diesem Zeitpunkt genau das richtige. Danke Slam FFM!


Montag habe ich wieder lange geschlafen. Eingekauft. Die halbe Theater-Gruppe getroffen und den Blog-Post angefangen. Dienstag hatte ich einen Termin bei der Berufsberatung. Am Nachmittag habe ich den Post weiter geschrieben. Das war meine Woche. Jetzt endlich zur Auflösung:


Ein Liebesgeständnis



Du bist mein Grund,
warum ich morgens aufstehe.
Ich nehme dich in die Hand,
bevor ich aus dem Haus gehe.



Deine Spritzer sind warm,
mit gleicher Viskosität,
meine Glocken schlagen Alarm,
es herrscht Nervosität. 



Du hinterlässt Flecken,
unsichtbare Spuren.
Leichte Lippen lecken,
ich will sich nahe spüren.


Du bist mein Herrscher,
ich gebe dir alle Macht.
Ich gebe dir meinen Körper,
morgens um halb Acht!


Du bist mein Maschinenöl
und mit dir da geht es rund.
Scheiß auf Vitamine, Alkohol,
ich nehme dich in den Mund.


Ich verteidige dich
mit meinem Leben.
Ich würde alles für dich geben,
denn du bist schließlich ich.


Wenig, etwas, viel mehr,
ich brauche deinen Oralverkehr.
Am besten gleich intravenös,
die Möglichkeiten sind grenzenlos!


Ich bezahle dich doch auch,
so gönne mir dienen Missbrauch.
Ich bin dein Klammeraffe,
ich liebe dich.

Oh KAFFEe, Kaffee, kaffee...



 Aus dem Gedicht habe ich versucht einen Poetry Clip zu machen. Leider ist das Mikrophon der Kamera aber nicht so gut (Ist ja auch eine Fotokamera - haha). Ich hoffe es gefällt dir trotzdem.