25 Juni 2014

Regalitäten und Buchstabensalat






Mittwoch, den 25.06.2014
Liebe Julia,



es ist schön zu sehen, dass du gut (und bunt) wieder in Radolfzell angekommen bist. Aber sag mal, hat dir da tatsächlich jemand eine Zwiebel in den Gewinnbeutel geworfen? Wer nimmt denn eine Zwiebel mit zum Poetry Slam???

Das Regal steht übrigens noch. Obwohl ich es nicht geschafft habe, es zu befestigen. So ganz ohne Bohrmaschine, handwerklichem Talent oder ähnlichem. Solange man nicht um sich schlägt beim Schlafen und auch tagsüber nicht dagegen läuft... ;-)

Am Montag fahre ich endlich nach Fulda. Zum Immatrikulieren. Und zur WG-Suche. Tja, liebe Julia, ich werde tatsächlich Oecotrophologin. So seriös ;-)
Aber ich freue mich drauf. Nach einem Jahr des Überlegens wieder losgehen in Richtung Zukunft. Wieder was Neues lernen. Und dann wahrscheinlich total durch die Gegend klugscheißen. Hui.





Na, da hast du mir aber ein Thema eingebrockt.
Es zog eine kleine Nachtschicht nach sich, als ich nach langem Überlegen begann, mit den Buchstaben des Wortes herumzuspielen. Daraus wurde:





Eine Fabel


Einst war dem 



dem 



dem 



nach einem Trunk im Gasthaus


.



Sie tranken viel, denn sie feierten nicht alle Tage,

bald wars ein reines 


 - äh Gelage!


Sie fühlten sich so 



ihrem besoffnen


dass sie Frau 



riefen, dass sie wie 




Frau Eule ließ nun einen 


feinster Beleidigungen steigen:


Ekel-




sprach da der


merkst du nicht, wie 


ich dir gewogen bin?



Ach, 


kams vom Vogel voller Wut.





fand dies nicht gut, 
schrie "Jetzt bist zu dran, du alte Murgel!"

und 


an die Gurgel.



Drum merke:

Sitzt du in geselliger 


führe nur wenig Schnaps zum Munde.

Und verzichtest du auf 


verstehst du auch manchmal Ironie.











Nun ja. Hust.
Es ist aber auch nicht sonderlich einfach, aus solchen Worten etwas Anständiges zu basteln...




Dein nächstes Thema lautet: Ernährung



Viele liebe Grüße und bis zur Poetennacht in Villingen am Freitag, juhee,

deine Fenja





P.S.: Falls du dich dafür interessieren solltest, welche Worte ich noch so gefunden habe:

Leder; Eid; leer; Reue; Neid; Nur ein Eid; Igel; gruendeln; Ruine; Degen; gruen; Gurgel; Inder; Eile; Genug Eile, Rind!; Eilender; Eile und Ginger; Eulen; Dinger; gruene Dinge; gelinde; gruene Linde; Reue ging linde; drei; Ried; drei Igel nun; der Igel nun; Geier; Leine; Geier ungelind; eine Regung; Einliedregung; Regenlied; Lid in gruen; Reue gelind; Gin; genug Leiden; rein genug Leid; genug Dielen; dies ist eine geheime Botschaft mwahaha; glee in rude gin; reinigen; Grundlinie; Gelee; Grund in Gelee; Gingelee; wer liest sich das nur alles durch?; runde Nilgeige; Ring; dir neu gelinge; Ende; Enge; Regel; Regie; Iglu; Gender; Unigender-Igel; Uni; Geld; Urin; Energie; linieren; unleidig; Regen; Dein Igel gruen; Geil, dein Gruen!; dein Reuen; dein Gnuriegel; Riegel; ein Dungriegel; Dung; Leier; Geleier; Dunggeleier; ging leider neu; ein Luder ginge; Luder; Eignung; Lunge; Gelege; Geile Runde Gin; Linie; Runde; Linderung; Elegie; Genie; Grund; gruenden; grundlegen; genug; Reigen; Gnu; Geige; Rudel; Leid; Diele; reden; rein; Deli; Renn!; Lied; gelingen; Liege; Gier; Gier und liegen; gern; Delir; rein genug Leid, Ruede. 






18 Juni 2014

Meer der Farben


Liebe Fenja, 

auch wenn ich Pasewalk abschreckend finde, fand ich es total schön dich dort besucht zu haben. Ich hoffe, dass du aus meinem Besuch gelernt hast und dein Regal fest an der Wand angeschraubt ist, nachdem es ja beinahe um geflogen wäre, als ich aus versehen dran stieß. Ich bin einfach ein Trampel.
Auf meiner Rückreise hatte ich noch einen Zwischenstopp in Stuttgart gemacht. Im Zollhaus dort, was ein cooles Kultur irgendwas ist, habe ich am 5.6 glaube ich den Slam gewonnen. Ich gewann einen nach mir benannten "Wunderbeutel". Eine Tasche welche durch das Publikum ging und jeder etwas hinein geschmissen hat. 
Am coolsten fand ich den Anhänger mit einer Inschrift der Buddhisten glaube ich.


Wieder am Bodensee angekommen habe ich nun erst mal etwas Zeit für mich und Bewerbungskram. Eine schöne Zeit. Ich hab endlich wieder Muse gehabt zu schreiben. Ein Slam Text , welchen ich noch einüben sollte und eine bisher 3/4 Geschichte sind dabei entstanden.
Letzten Samstag hatte ich ein komisches Erlebnis. Eine Personenkontrolle mit der Polizei:





Momente, die mir bewusst machen, wie das System die Menschlichkeit den Menschen austreibt:

Bisher konnte ich noch nie verstehen, warum sich ein Großteil der Menschen klar gegen die Polizei positionierte. Als ich vorgestern aber nach einem wunderbaren Tag glücklich grinsend durch die Stadt zum Bahnhof lief um mir ein Ticket zu kaufen und mich danach auf eine Bank setzte änderte sich das. Fröhlich grinsend und mein Beatbox-Saxophon übend saß ich nun also auf dieser Bank, als die Polizei durch die Fußgängerzone fuhr und direkt vor mir stehen blieb. „Personenkontrolle“ sagte der Mann und forderte herablassend mit einer feindlichen Stimmung meinen Ausweis. „Habe ich leider nicht dabei“ sagte ich freudig aufgeregt wie ein Hund mit wedelndem Schwanz. Es war ja bisher auch erst meine zweite Kontrolle überhaupt. „Gut dann ein anderes Dokument, mit dem Sie sich ausweisen können“. „Ich habe leider nichts dabei außer meinem Handy, meinen Schlüsseln und 5 Euro“, sagte ich immer noch fröhlich, während die Frau mir schon in meine Taschen der kurzen Hose griff. Dort fand sie genau das und das Ticket, welches ich mir vor wenigen Minuten am Bahnautomaten gekauft hatte. Jetzt forderte er, immer noch mit einer feindseligen Einstellung, meinen Namen, welchen ich ihm auch gab. Ich konnte ihre Haltung mir gegenüber überhaupt nicht nachvollziehen, da ich ja völlig friedlebend bin und gar nichts gemacht hatte. Trotzdem freute ich mich über die Situation und sagte aufgeregt: „Juhu ich werde Kontrolliert…“. „Na wir werden ja sehen, wo das noch endet“ erwiderte der Polizist tief und feindselig. Er rief an irgendeiner Zentralstelle an und lies meinen Namen checken. Kurz darauf meinte er, dass sie nun wieder auf dem Rückweg seien. Er wünschte mir noch einen guten nach Hause weg, wo auch immer das sei. Ich verabschiedete sie freundlich und wünschte ihnen noch einen schönen Feierabend. Schließlich habe ich ja keinen Grund gegenüber ihnen feindselig eingestellt zu sein. Es sind Menschen wie ich auch. Nach einem herzhaften Lachanfall, weil ich die Situation lustig fand und merkte, dass sie nicht das nötige Herz und vielleicht nicht einmal den Intellekt besaßen um gute Polizisten zu sein ging ich mir ein Eis kaufen und freute mich des Lebens.

Was habe ich daraus gelernt? Laufe nicht allzu glücklich und fröhlich durch die Gegend, sonst kommst du noch ins Gefängnis…


Nunja. Hätten sie gewusst, dass ich an selbigen Tag drei Stunden mit gewonnener Kreide von dem Slam im Zollhaus die Straße bemalte, hätten sie mich mit Sicherheit eingebuchtet... 

Es ist ein gelber Löwenarsch mit Giraffenmuster, welcher Sonnenuntergänge pupst und auf orangen Zitronenscheiben fährt. Er hat aber einen bunten Frauenoberkörper mit Beinen anstatt armen, welcher auf bunten klötzen steht. Es besitzt Flügel und hat nur Meer im Kopf. 










Laut Lyrics auf "justsomelyrics" :-)

hey hey diddle dumb day - ei ei ie'er



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Dein nächstes Stichwort lautet: Eingliederung.

Viel Erfolg und vielleicht bis zum 27 in Villingen-Schwenningen.

deine Julia
 

11 Juni 2014

Sonne, Strand und eine Lausgeschichte




Mittwoch, den 11.06.2014
Liebe Julia,



es war eine wunderschöne Zeit. Ein Bilderbuchurlaub. Und eines der herrlichsten Geburtstagsgeschenke überhaupt. Ohne den Besuch von dir und meinen Eltern hätte ich wohl auch nie so viel von der Gegend gesehen. Einfach mal raus aus Pasewalk, nach Greifswald, Stralsund, Usedom. Dann nach Prenzlau, Potsdam, Ueckermünde. Toll.
Guck mal, wir vor der Gorch Fock (I)...




Und du in Heringsdorf beim Wasser Treten... ;-)




Nachdem du ja leider schon früher wieder fahren musstest, haben wir noch ein paar weitere Ausflüge gemacht. Mal hierhin, mal dahin. Am 8. nach Torgelow. Zum Ritterturnier auf Castrum Turglowe.
Wirklich beeindruckend, mit Mittelaltermarkt...


...mittelalterlich gekleideten Leuten...




...Rittern...




...und vielen Touristen. Und uns. ;-)





Einfach schön.
Trotzdem freue ich mich schon darauf, in nur noch knapp 70 Tagen wieder nach Hause zu kommen. Bzw. kurz danach schon zum Studium nach Fulda, da ich kürzlich einen Zulassungsbescheid für den Studiengang Oecotrophologie erhalten habe. Jippie!

Neulich wachte ich nachts auf. Verschlafen blickte ich aus dem Küchenfenster und entdeckte Morgenrot. Um halb vier! Das hat mich, ehrlich gesagt, schwer beeindruckt. Aus Interesse habe ich mal die Zeiten des Sonnenaufgangs gegoogelt. Heute ging die Sonne in Pasewalk um 4:35 Uhr auf. In Radolfzell erst um 5:25 Uhr. Muahahaha.




Nun ja, genug gequatscht. Back to the Kinderschuhen. Es folgt:


Eine Lausgeschichte



Einst lebten eine Wolllaus namens Klaus
und eine andre namens Lee
am Rande eines Feldes, auf dem Baumwolle gedieh.


Vom Morgen bis zum letzten Sonnenschein
trugen sie die Ernte ein.
Und hatten sie die Schichte geschafft,
gab's zur Belohnung Baumwollsaft.


Ihnen stand noch ein langes, beschauliches Leben bevor,
wäre da nicht der Bauer mit seinem Traktor.


Der, für sein Alter recht behände,
schwang sich in sein Führerhaus
und trug Gift auf seinem Felde aus.
So fanden Klaus und Lee ihr Ende.


Auch wenn der Bauer zufrieden schaut,
haben wir eines nicht bedacht.
Was den beiden den Garaus gemacht,
tragen wir nun auf unsrer Haut.



Tja. Badumtss.

Dein neues Thema...was war es nochmal? Ach ja, Meer.





Viel Spaß und viele liebe Grüße,

deine Fenja



P.S.: High, high, dideldidai, high, high, higher.