28 März 2014

Mit Pauken, Trompeten und Trommeln



Aus Lust, Laune und Zeitmangel als VLog. Meine Verspätete Lösung zum Wochenthema.
Das neue Motto lautet: "Wünsch dir was..."


Viel Erfolg.
Julia

19 März 2014

Seliges Nichtwissen und ein bisschen Was-wäre-wenn



Mittwoch, den 19. März 2014

Liebe Julia,



Das schöne, sonnig-warme Wetter der letzten Woche holte die Leichtigkeit des Lebens wieder zurück nach Pasewalk. Das machte mich so glücklich, dass ich durch die Stadt lief, grinsend wie ein debiles Eichhörnchen, auf dem Marktplatz die Arme ausbreitete und mich im Kreis drehte, den Blick gen wolkenlosen Himmel gerichtet, nur um mich Sekunden später ein bisschen zu schämen. Aber ich denke, falsche Scham zum richtigen Anlass ist besser als falsche Gram, denn die ist immer am falschen Platz.

Wie eng es in meiner Wohnung ist, weißt du ja. Vielleicht ist es dieser Tatsache geschuldet, dass ich über meinem eigenes Verhalten so verwundert bin.
Nach einem langen Museumstag ging ich im Dunkeln "nach Hause", der Himmel war erhellt vom zunehmenden Mond und die Sterne wie Sommersprossen. Die Apothekenanzeige zeigte 5° und mein MP3-Player rhytmisierte meinen Schritt.
Ich war guter Dinge und die Musik steigerte meine Laune noch zusätzlich. Fast wie von selbst fing ich an zu tanzen. Meine Beine entwickelten eine Selbstständigkeit, die mich überraschte und diese Selbstständigkeit ergriff Besitz von meinem ganzen Körper.

Da stand ich nun an, zeitweise auf der Straße und sang, tanzte. Einfach so. Das brachte mich zum Lachen, denn in Diskos gehe ich nicht, weil sie laut sind und ich in der Öffentlichkeit nicht gerne tanze, aber an der Torgelower Straße überkommt es mich. Es brach sich wohl etwas Bahn, das sich schon länger angestaut hatte.
Dass zu dieser späten Stunde noch ziemlich viele Autos und sogar Spaziergänger unterwegs waren, war mir regelrecht scheißegal.
Ein Auto hupte.
Ein Mannschaftswagen der Polizei fuhr vorbei.
Der Beifahrer schaute komisch.
Alle anderen auch.
Bin ich in dem Moment verrückt(er) geworden? Ich weiß es nicht. Andererseits, welche Option gäbe es denn sonst in dieser Stadt?
Trotzdem. Gerechnet hätte ich mit so etwas nicht.



Am Wochenende habe ich auf Schloss Bröllin an einem Jugend-Kunstworkshop teilgenommen. Hauptsächlich deshalb, weil ich mir die dortigen Abläufe und Anlagen anschauen wollte, um zu überlegen, ob ich die letzten drei FSJ-Monate in Bröllin wohnen möchte. Das wäre eine schöne Abwechslung zu meiner einsamen offiziell-WG-und-doch-nicht-WG-Wohnung. Auf jeden Fall wäre es den Versuch mal wert, denke ich. Mit all den dort lebenden Freiwilligen, Künstlern und Privatpersonen, oftmals noch Jugendgruppen, die sich alle eine Küche und zwei Häuser teilen, ist es eine Lebensform, die ich noch nicht kenne und genau deshalb hat es einen gewissen Reiz. Hier siehst du das Haus, in dem die Küche untergebracht ist. Ohne Heizung, relativ düster, aber mit Kamin, netten Leuten und Gemütlichkeit. Ein Frühstück in warmer Jacke ist schon eine faszinierende Erfahrung...



Eines meiner Ergebnisse aus dem Workshop will ich dir auch noch zeigen. Es schmückt jetzt mein aktuell ziemlich unaufgeräumtes Zimmer. (Acryl auf Holz)



Diesen Montag, genauso wie letzte Woche, habe ich an einer Aktion auf dem Marktplatz teilgenommen, die das Aktionsbündnis "Vorpommern - weltoffen, demokratisch, bunt" organisiert hat. Am Telefon habe ich dir, soweit ich weiß, schon erzählt, dass zur anstehenden Bürgermeisterwahl diesen Sonntag ein NPD-Kandidat zugelassen wurde. Deshalb trafen sich an drei Montagen (das erste Mal habe ich es leider zu spät mitbekommen) die Pasewalker Bürger, um ein Friedenslied zu singen und Blumen niederzulegen. Dies sollte ein Zeichen sein, dass Pasewalk nicht einverstanden ist mit braunem Gedankengut und dass alle Personen, egal woher sie stammen, hier willkommen sind.
Bei diesem dritten Mal kam sogar ein Chor aus der Pasewalker Partnerstadt Police (Polen) inklusive dem Bürgermeister zur Unterstützung und, faszinierenderweise, ziemlich viel Presse. Sogar ein Fernsehteam des ZDF. Ui.



Ehrlich gesagt, wusste ich nicht so recht, was ich mit meinem Thema "Ich weiß es nicht" anfangen sollte, was allerdings immerhin auch wieder zum Thema passt. Hihi. Eigentlich hätte ich ja das gesamte Wochenende über genug Gelegenheit gehabt, aber du weißt ja: Ideen und Inspirationen folgen selten den Terminvorschlägen des Verstandes. ;-)


Dafür haben sich zwei kleine Stückchen Holperlyrik ergeben, die dem so herrlich optimistischen Post doch direkt mal einen kleinen Dämpfer verpassen. Na ja, was will man machen, zur Zeit wechseln meine Stimmungen nun mal recht schnell. Aber wie besagt ein asiatisches Sprichwort: "Keine Blume vermag hundert Tage zu blühen, kein Mensch vermag tausend Tage glücklich zu sein."
Nun denn.



Mensch


Kennst du die Zukunft?
Weißt du, was wird?
Und wenn es so wäre:
Wärest du weiterhin so unbeirrt
in deinem selbstsichren Schaffen,
in deinem Sprint Richtung Nichts?
Oder liegt gar 'Alles' noch vor dir?

Nicht-wissen - das milde Urteil eines strengen Gerichts.



Frage

Was ist es, das dich sicher macht,
dass dies das wahre Leben ist?
Hast du darüber nachgedacht,
wenn du das Spruchband deiner Meinung hisst?

Was ist es, das dein Wille trägt
auf oft so wackeligem Bein?
Ist, wohin sich all dein Streben legt
ein Stolper- oder Meilenstein?

Warum mit dir selbst so in der Fehde?
Was ist dein Ziel, was dein Begehr?
Große Meinung, große Rede.
Doch wo, letztendlich, kommst du her?








Allzu gedankenschwer will ich nun doch nicht schließen, deshalb möchte ich dir noch einmal sagen, wie schön für mich unser Telefonat vom Sonntag war. Eine Küchengerät-Jam-Session über 940 Kilometer hinweg muss auch erstmal zustande kommen. hihi :-D Nur meine Wohnungsnachbarn fanden mein fröhliches Alurollen-Getute wohl nicht so toll. Trotzdem: Das war es wert. Jetzt ist es eine schöne Erinnerung und gleichzeitig meine Vorfreude auf unser nächstes Telefongetöse.




Ein neues Thema ist natürlich auch noch drin:

Mit Pauken und Trompeten: Musik.

Passt doch, oder? :-D




Die allerliebsten Knuddel-Grüße,



deine Fenja






12 März 2014

Zwischen Praktikantin und Yoga-Guru




Liebe Fenja, 

ich fand es total toll, als ich gelesen habe, dass du in Viereck im Viereck gefahren bist! Das hat mir letzten Mittwoch den ganzen Tag versüßt. :) Heute ist schon wieder Mittwoch. Es kommt mir gar nicht so lange her, wo ich gespannt deinen letzten Post gelesen habe. Wahrscheinlich, weil jeder Tag unheimlich schnell vergeht, denn die Tage sind seit letztem Montag mit interessanten Inhalten gefüllt. Dort habe ich mit meinem Praktikum begonnen. 

Hin und Her gerissen zwischen "Oi - Interessant" und "Oje- Ich kann ja gar nichts" vergehen die Tage wie im Flug. Mit meiner Bewerbungsmappe komme ich langsam aber kontinuierlich voran, doch was lange währt soll ja bekanntlich gut werden. Hoffen wir das Beste. 

Nervös bin ich wegen dem Slam am 28.3.14, bzw. wegen meinem Slam. Dem Slam den ich organisiere. Ich hoffe nur, dass genügend Leute kommen. Für diesen Slam war ich ja letztens auf meiner ersten Pressekonferenz. Es war neben unserer sehr engagierten Partnerin (falls Sie das lesen ein herzliches Danke!) von der Stadtjugendpflege Radolfzell jemand vom Wochenblatt, Südkurier und Hallo Radolfzell da. Aber ich meine, dass ich dir das auch schon am Telefon erzählt habe. Hier noch der Link zum Südkureierartikel und unseren tollen Flyer/ Plakat.




 Letzten Samstag habe ich einen "Yoga und malen" Workshop von einer Freundin besucht. Das war total interessant. Nach der ersten Übung, dem Schulterstand, entstand dieses Abstrakte Bild:







Eine Sichel mit einem schwarzen Gebilde, was mich entfernt an meinen Stabohrring erinnert, welchen ich vor meinem "Om-Plug" trug. 
Nach dem Zeichnen ging es dann weiter mit der Fisch-Übung. Was auch unschwer auf meinem nächsten Bild zu erkennen ist:


Nach dieser Fisch-Übung war mir irgendwie ein bisschen schlecht, was aber öfter vorkommt, wenn ich mit dem Kopf eine Weile Kopfüber bin. Es folgten weitere Übungen, jedoch beschloss ich aber an meinem Fisch weiter zu malen. So entstand der farbenspuckende Heinz oder Karl oder Hugo. Ich weiß es noch nicht. 

Genau. Ich weiß es nicht. So lautet auch dein nächstes Motto bis zum Mittwoch den 19.03.2014.

Was ein exkulmaborierter Matzefratz ist frage ich mich bei meinem Praktikum auch jeden Tag. Dann bin ich einmal auf die Suche gegangen. Dieses kreative Bild konnte ich dabei erhaschen: 



Viel Erfolg!
deine Julia

05 März 2014

Nähwerkzeuge, Spaß und ... ein unkreativer Titel









Mittwoch, den 05.03.2014

Liebe Julia,


Fingerhüte, Fingerhüte, Fingerhüte. 579. In einem Raum.
Metallene Fingerhüte, Porzellanfingerhüte, Fingerhüte aus Ägypten, den USA, aus Australien, von der Mainau und von Usedom. Historische Fingerhüte aus Bodenfunden. Ein Fingerhut von 1630. Fingerhüte.
F I N G E R H Ü T E!


Die vergangene Woche habe ich im Museum mit den letzten Vorbereitungen für die Sonderausstellung zugebracht. Eine Pasewalker Fingerhutsammlerin hat uns ihre Schmuckstücke zur Verfügung gestellt. Die alle ansprechend und einigermaßen sinnvoll gruppiert in die dekorierten Vitrinen zu stellen, hat uns alle schwer beschäftigt. Dazu noch die Deutschland- und Weltkarte aus Stoff, auf der mit Stecknadeln die Herkunftsorte der Fingerhüte markiert sind. Die. Ich. Alle. Ergoogelt. Habe. Ehrlich gesagt habe ich jetzt erst einmal genug von Nähutensilien. Warum jemand so viele Fingerhüte sammelt? Na ja, vielleicht aus Jux und Tollerei. ;-)




Am 23. Februar habe ich bei herrlichem Sonnenschein und Temperaturen um die 14° einen kleinen Ausflug mit dem Fahrrad unternommen. Nach Viereck. Ehrlich gesagt nur, um dort einmal im Carré zu fahren. Also auch aus Jux. Schön war's trotzdem. Viereck ist ein hübsches, erholsam ruhiges kleines Dörfchen. In der Mitte befindet sich eine ziemlich große Freifläche in Form von einem ... Trommelwirbel ... Tadaaaa - Viereck! :-D






Die Hauptstraße einmal vom Anfang bis zum Ende.






Sogar der Optimismus wird hier noch gelebt.






Im Gegensatz zu den Pasewalker -äh- Radwegbeauftragten?







Die Uecker präsentierte sich an jenem Tag in "himmlischem" Blau. (Meine Güte, welch ein schlechtes Wortspiel!)





 Dieses Wochenende fuhr ich zu FSJ-Kollegen nach Neubrandenburg. Im Schauspielhaus haben wir uns "Romeo und Julia" angeschaut, mal wieder ein bisschen Kultur in die Birne kloppen. ;-) Es war eine so schöne Zeit, dass ich komplett vergessen habe, Fotos zu machen. Na ja, vielleicht kann ich dir beim nächsten Mal ein paar Eindrücke zeigen.



Am Montag habe ich mal wieder eines meiner Küchenexperimente gestartet. Dieses Mal: vegetarischer "Wurst"salat. Mit Räuchertofu. Und Sojajoghurt. Nur die Mayo war nicht vegan. Fast schon schade, aber halb so wild. Lecker war's allemal. Die Ähnlichkeit zu richtigem Wurstsalat war verblüffend.





So. Nach all der Erzählerei wird es höchste Zeit für meine Aufgabe. Dieses Mal wieder ziemlich kurz. Aber knackig. (Im Gegensatz zu den Kaufland-Essiggurken in meinem Salat):




Der Feierlaune vorläufiges Ende


Wenn die laue Sommernacht
der Tollerei kein End' gebracht,
erfüllt die Mücke ihre Pflicht
und sticht
-aus Jux.
Dann juckt's.







Kennst du das, wenn einem urplötzlich Worte in den Sinn kommen, die es eigentlich gar nicht gibt? Aus genau diesem Grund lautet dein neues Thema:

"Was, um Himmels Willen, ist ein exkulmaborierter Matzefratz?"





Viel Spaß damit,

deine Fenja





P.S.: Entschuldige, dass der Post so komisch aussieht. Irgendwie will er nicht, wie ich will. Oder die Technik will es nicht. Oder beide. Seufz.

- Habe es ja reparieren können...- :-)