30 Oktober 2013

Alltag, lass nach!


Liebe Julia,


In Pasewalk hatte sich der Alltag eingeschlichen. Also schlich ich mich meinerseits aus Pasewalk fort, um auf meinem ersten FSJ-Seminar das Außergewöhnliche zu suchen. Ich fand es tatsächlich dutzendfach in Form von 54 MitFSJlern, allesamt voller sprühender Energie, Schaffenskraft, Kreativität und Jugend. Jene Tage waren gefüllt mit Workshops, Musizieren und Gelächter. Wieder zurückgekehrt, machte ich mich – nun selbst voller sprühender Energie, Schaffenskraft und Kreativität (das mit der Jugend steht ja außer Frage) – daran, ein paar altmodisch klingende Sätze darüber zu bloggen.


Doch zu meiner Aufgabe:


Kaum etwas repräsentiert meinen Alltag besser, als der Weg zum Museum. Nur wenig ändert sich am täglichen Anblick, außer das Wetter und die Helligkeit. Deshalb habe ich beschlossen, dich einmal auf diesen Weg mitzunehmen.

Hier ein paar Impressionen:



Du siehst: So alltäglich wie nur irgend möglich.

Doch lassen wir nun die Fantasie mitspielen, wirkt das Treppenhaus auf einmal viel spannender. Und gefährlicher. Ui. DumDum DumDum DumDum






?





Wer braucht schon bewusstseinsverändernde Substanzen, wenn die Vorstellungskraft (oder eher GIMP) das von ganz alleine schafft?




Hier der Marktplatz, den ich natürlich nicht gerade oft bei solch herrlichem Sonnenschein... huch?!





Wie dem auch sei, jedenfalls scheint mich "mein" Plattenbau sogar bis zur Arbeit zu verfolgen. Im Großen wie im Kleinen wie im ... Mittleren?





Die Geister des gleichförmigen Tages schwirren ums Museum. Aber wenn ich ehrlich bin, gelangen sie eigentlich gar nicht so oft hinein.





Zum Abschluss noch etwas, das mir auf dem Rückweg in meine Luxusvilla in den Sinn kam:


Alltagswahnsinn


Alltag
schleicht mit Bärentatzen, kurzen Gliedern, langen Fratzen
lauernd
um des Tages helle Stund.
Und dazwischen, sitzend, kauernd
ich mit fahlem Grau im Mund.

Alltag
geht in Stellung, fletscht die Zähne,
speit fauchend

Bürostühle,
Wasserhähne,
trübe Gefühle und Teebeutelpapier.
Spuckt Flachbildschirme,
Wasserkocher,
Äpfel und Birnen bis viertel vor vier.
Ordnerstapel wie aus Fels,
Kaffeetassen,
Schiebelocher,
schiere Massen an Post und E-Mails.

Alltag grinst und Alltag lacht
und dazwischen wie erschlagen
ich in wahrer Alltagspracht.

Inmitten von Bürostühlen, Wasserhähnen, trüben Gefühlen, Teebeutelpapier, Flachbildschirmen, Wasserkochern, Äpfel und Birnen bis viertel vor vier, Ordnerstapeln wie aus Fels, Kaffeetassen, Schiebelochern, schieren Massen an Post und E-Mails
und
BürostühlenWasserhähnentrübenGefühlenTeebeutelpapier
FlachbildschirmenWasserkochernÄpfelundBirnenbisviertelvorvier
OrdnerstapelnwieausFelsKaffeetassenSchiebelochernschieren
MassenanPostundE-Mails


und

BÜROSTÜHLENWASSERHÄHNENTRÜBENGEFÜHLENTEEBEUTELPAPIER
FLACHBILDSCHIRMENWASSERKOCHERNÄPFELUNDBIRNENBISVIERTEL
VORVIERORDNERSTAPELNWIEAUSFELSKAFFEETASSENSCHIEBELOCHERN
SCHIERENMASSENANPOSTUNDE-MAILS

und…

F-E-I-E-R-A-B-E-N-D-!


Tja, liebe Julia, ich hoffe, damit habe ich genug aus meinem Alltag gemacht. Ein grüßendes Murmeltier hat sich mir leider auf die Schnelle nicht zur Verfügung gestellt, was schade ist, aber nicht schlimm. ;-)

Dein neues Thema wird dich sicherlich freuen.
Es lautet:


KAFFEE



Denn vergiss nicht:



Deine Fenja

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Hey Fenja, 

Die Aufgabe hast du wirklich genial gelöst!.
Ich habe auch etwas zum Thema gemacht. (Okay ich gebe es zu, es war spontan und ist albern) Siehe selbst:


http://www.youtube.com/watch?v=ubdNiBd5M2c&feature=youtu.be

 (Man kann es auch "Julia  am abspacken" nennen...)
 Vielleicht gehe ich nächste Fasnet einfach als Hippie- Putze. :) 

23 Oktober 2013

(Schöner) selbstgemachter Schmuck

Liebe Fenja,

um ganz ehrlich zu sein habe ich gerade keine Ahnung mehr was ich seit letztem Mittwoch gemacht habe. Vielleicht im Büro gearbeitet. Normale Hausarbeit gemacht, etc. Irgendwann war ich spazieren in einem Wald und habe dort ganz viele Bilder geschossen. 
Seit Montag bin ich aus Antagonien ausgezogen und wieder am Bodensee Zuhause. :)  Mal sehen was ich jetzt machen werde...
Gestern bin ich am See auf Schnappschuss-Jagd gewesen.
Hier eine kleine Collage:


Morgen werde ich nach Heidelberg fahren zum U20 Slam. Übermorgen nach Karlsruhe ins Kohi und am Tag darauf nach Villingen- Schwenningen zu einem U25 Slam. Ich freue mich schon fleckig!

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Das Thema Schmuck habe ich ganz nach meinem Geschmack gelöst (Haha, schlechtes Wortspiel!):

AGB:
Kein Rückgaberecht bei Verfall der Ware!
Vom Umtausch ausgeschlossen!


Zwar nicht ganz so aufwendig wie sonst, aber trotzdem der reinste Augenschmaus... (noch ein schlechtes Wortspiel!)

Das Armband aus Gurken und Tomaten ist nicht nur hübsch anzusehen, NEIN! es pflegt beim tragen auch noch die Hände und ist der reinste Gaumenschmaus. 



    




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Deine nächste Aufgabe : 
Mache etwas aus deinem Alltag!

 
Das Motto:
Täglich grüßt das Murmeltier.



Viel Erfolg!
diene Julia


 

16 Oktober 2013

Banana Mystika




Mittwoch, den 16.10.2013

Liebe Julia,

 

dieses Mal gibt es nicht ganz so viel zu berichten. Dass ich gerne bei dir gewesen wäre, beim Ba-Wü-Slam und bei all den anderen herzallerliebsten Slammern. Dass die Blätter fallen und Pasewalk langsam immer grauer wird. Dass wir trotzdem viel mehr Sonne haben als am nebligen Bodensee. Dass du fehlst zwischen all den architektonisch bunt gemischten Häusern, den Menschen, die auf routinierten Schienen gehen und der unglaublichen, wie in einer Geisterstadt anmutenden Ruhe an Sonntagen.
Ansonsten lebe ich mich so langsam ein. Momentan bin ich schon dabei, das Kinderprogramm für Halloween zu organisieren. Da werde ich im Museum eine Gruselgeschichtenlesung machen und das ganze nett mit einer selbst konzipierten Rolle (der Geist der Meisterdiebin Elfriede von Pumpernickel) ausschmücken. Hoffentlich klappt alles…
Alleine wohnen (zumindest immer bis auf den einen Tag in der Woche, an dem meine Mitbewohnerin da ist) finde ich inzwischen prima. Ich kann schalten und walten wie ich will und muss mich mit niemandem absprechen. Ganz bequem das Ganze. Dafür sind die Wochenenden manchmal ein bisschen einsam. Aber das kann ja alles noch werden.

 
 

In Pasewalks Häusern stecken viele Geheimnisse. Sie sitzen zwischen den blanken Backsteinen alter Bauruinen, in den Rissen und Spalten uralter, verlassener Villen, unter den Fassaden der Plattenbauten und ganz besonders unter den Dächern der mittelalterlichen Bauten, namentlich des Pulverturms und der beiden noch bestehenden Stadttore. Am Fuße der Stadtmauer wabern geheimnisvolle Gedanken. Mystik. Die Einbildung von Geräuschen beim einsamen Sonntagsdienst im Museum. Unheimliche Gefühle beim Abschließen der Ausstellungsräume. Der Verdacht, beobachtet zu werden beim Gang durch den zweiten Stock.

Manchmal erscheinen die Dinge, die um uns passieren, unerklärlich. Selten sind sie das auch. Meistens gibt es eine Erklärung, die wir nur noch nicht kennen. Doch was hat meine Deko mit meinem Frühstück getan?
 
 

















Nach dieser schmackhaften, geheimnisumwitterten Auflösung ist nun die Zeit für eine neue Aufgabe gekommen. Wieder ist es nur ein Wort und wieder hast du sehr viel Spielraum, um dich zu verwirklichen. Viel Spaß dabei.

 

Deine Fenja.

 

Deine Aufgabe: Schmuck

 

14 Oktober 2013

BaWü-Spezial (Meisterschaften 11.-13. Oktober)



Liebe Fenja,


wie du ja weißt waren dieses Wochenende die Baden-Württembergischen Meisterschaften im Poetry Slam (Ravensburg und Weingarten). Von den Slam-Mastern aus „Villingen-Schwenningen“ (U20) waren wir nominiert worden. Da du aufgrund von Termin und Entfernung leider nicht dabei sein konntest habe ich für dich lauter kleine Videos gedreht um dich so auf meine BaWü-Meisterschaften mitnehmen zu können. Aber sieh selbst:



11. Oktober 2013: (Poetry Slam / Julia und die Meisterschaften (Teil 1))






 (etwas unvorteilhaft - ich weiß)



 
12. Oktober 2013: (Poetry Slam / Julia und die Meisterschaften (Teil 2))



13. Oktober 2013: (Poetry Slam / Julia und die Meisterschaften (Teil 3))








 Interessante Personen, die ich noch in der US-Bahn (eine U-Bahn, die auf der Straße fährt) getroffen habe. :)



So jetzt warst du auch dabei! 

deine Julia


09 Oktober 2013

Brot


 Brot-
Kasten, Krümel, Messer, Körner, Schneidemaschine, 
croutons, mit Loch, mit Gurke und süßes Brot.



Mittwoch 9 Oktober 2013

Liebe Fenja,

am Dienstag bin ich mit "mein Fernbus" wieder zurück nach Frankfurt gefahren. Das war eine ganz lustige Aktion. Ich musste nämlich zuerst von Konstanz aus nach Freiburg fahren und dort dann umsteigen. Mit meinem "Tour-Rucksack", einer fast so großen Reisetasche, einer großen Tüte und meiner Laptop-Tasche hatte ich auch ziemlich viel Gepäck. (Haha jetzt kommt es mir lustig vor, dass ich schon bei dem Rucksack gemeckert habe, als wir auf Tour gegangen sind.)
In Freiburg hatte ich dann glaube ich an die 3h Umsteigezeit. Ja was macht Julia da? Mit Kostümen? natürlich sie anziehen und die Leute bespaßen. Aber sieh selbst:


Als dann noch eine ganze Karawane an Polizeiautos dort vorbei gefahren ist, musste ich mir daraus natürlich einen Spaß machen...

 (Musik von Terrasound.de)


 
Aber genug Albernheiten jetzt. Mittwoch habe ich im Garten angefangen, Donnerstag auch und dann hatten wir drei Tage Meeting. Samstag Abend habe ich dann angefangen meinen neuen Text zu lernen und den Beatbox-Part zu kreieren. Sonntag ebenfalls. :) Aber so richtig vorbereitet auf die BaWü-Meisterschaften bin ich trotzdem nicht. Montag bis heute, hmmm keine Ahnung was ich da gemacht habe. Kompost vielleicht. :) 




Wochenaufgabe - Boom Boom Brot:



So deine neue Aufgabe ist... "Bum Bum Bum": Mystik.

Viel Erfolg
deine Julia

02 Oktober 2013

Gläser und Flaschen

Flaschen...
Flaschen...

Flaschen über Flaschen



Genug der Albernheit, auf zum Wochenrückblick!

Mittwoch, den 02.10.2013

Liebe Julia,
dieser Wochenrückblick wird wohl etwas länger, denn es hat sich unglaublich viel getan.
Na ja, eigentlich bin ich ja nur umgezogen. Quer durch Deutschland. Vom Bodensee nach Vorpommern. 940 km. Von einem ruhigen, kleinen Einfamilienhaus in einen hellhörigen, riesigen DDR-Wohnblock. Von zwei Geschossen in den fünften Stock. Von der Hügellandschaft ins Flachland. Von einem kleinen, verschlafenen Nest ein etwas größeres verschlafenes Nest.
Im Klartext: Ich wohne jetzt in Pasewalk und mache im dortigen Stadtmuseum ein FSJ Kultur. Seit etwas über einer Woche bin ich dort schon zugange. Morgen eröffnen wir zum Tag der deutschen Einheit eine Sonderausstellung mit Orden und Dokumenten aus DDR-Zeit.
Übrigens wohne ich in einer WG. Mit einer, die nur einmal pro Woche da ist. Es ist also nur eine halbe WG. Meine FSJ-Vorgängerin hat hier auch schon gewohnt und seit die ausgezogen ist hat meine „Mitbewohnerin“ wohl nicht mehr geputzt. (Wenn sie es überhaupt jemals getan hat.) Kleine Kostprobe gefällig? Hier habe ich den Flur gewischt:




Den Rest willst du besser gar nicht sehen…

Für Herd und Backofen habe ich mir Bref gekauft (was ja ein ziemlich starkes Zeug ist). Auf der Flasche stand: „gegen haushaltsübliche Verschmutzungen“. Angesichts der Tatsache, dass ich trotz viel Geduld und noch mehr Bref weder Herd noch Backofen richtig sauber bekommen habe, gilt beides wohl nicht mehr als „haushaltsüblich“ verschmutzt.

Immerhin ist der Kühlschrank einen Bruchteil seines Geruches los, da ich ihn aus Versehen abgetaut habe. Nach erfolglosem Auswischen am Abend hatte ich vergessen, ihn wieder anzustellen. So wunderte ich mich am nächsten Morgen über die kleine Wasserlache auf dem Boden, woraufhin mir beim Öffnen des Gefrierfachs gleich ein ganzer Schwall entgegenschoss.

So viel dazu. Mein Zimmer ist dafür inzwischen ganz gemütlich. Und mit all meinen Sachen vollgestellt. Küchenzeug, Badzeug…


Zum Thema Küchenzeug: Flaschen und Gläser – hier kommt die Auflösung:


Aus Zeit- und Materialgründen konnte ich leider kein Kostüm aus Gläsern und Flaschen basteln (deins ist übrigens echt toll geworden), deshalb nur diese winzige Kleinigkeit.





Ich bin zart und zerbrechlich,
doch kannst du mich heben, senken, kippen.
Dir stets zu dienen versprech‘ ich,
und täglich berühr‘ ich deine Lippen.
Mal rund, mal eckig,
mal trübe, mal klar,
mal sauber, mal dreckig
bin ich stets für dich da.
So sei es dir zum Wohl,
was ich dir treu halte, jegliches Nass.
Bin dir zum Nutzen dünnwandig und hohl.
Ich, das Glas.





Auch wenn ich momentan unglaublich beschäftigt bin mit Museum und Putzen, blieb doch noch Zeit für eine kleine Wortspiel-Schmiererei:
Fenster-






Deine neue, diesmal etwas präzisere Aufgabe: Brot.







Bis dann,

deine Fenja