03 Juli 2013

Theaterstück der Zeller Kultur 2013

 


"Das schöne am Theater ist, dass niemand ersetzbar ist."

Ein Jahr probten wir an dem Theaterstück "So eine Liebe" von Pavel Kohout. Bis es am 25. April schließlich zur Premiere kam. 



Zum Stück
Eine schöne Studentin in Prag und zwei Männer, die sie lieben. Milan, der Konstrukteur, will Lida heiraten und scheint fast am Ziel seiner Wünsche zu sein. Der Jura-Dozent Peter hatte schon vor Jahren eine Affäre mit Lida, die dann aber zerbrach. Inzwischen ist er verheiratet. Bei ihrem zufälligen Wiedersehen flammt ihre Liebe neu auf ...

Pavel Kohout in der Einleitung zu seinem Stück

"So eine Liebe" ist vor allem denen zugedacht, die sich tagtäglich das Recht nehmen, die Schicksale anderer zum Schauspiel zu machen, ohne sich selbst verpflichtet zu fühlen, sie zu begreifen und sie wenigstens in einem Bruchteil als ihre eigenen zu erkennen. Denen, die die eben erlebte Tragödie abstreifen, um sie morgen zu vergessen, die sogar übermorgen anfangen, neue vorzubereiten. "So eine Liebe" ist natürlich auch denen zugedacht, die
Eine Szene aus dem Stück mit Peter Petrus
zulassen, dass der Lärm der Zuschauer ihr eigenes Gewissen und Herz übertönt. Es besteht kein Zweifel, dass sie so durch eigenes Verschulden zu tragischen Figuren alltäglicher Dramen werden. Glauben Sie aber, dass Sie weder zu den einen noch zu den anderen gehören, verletzt dieser Vorfall Ihre Gefühle - werfen Sie den ersten Stein! Was auf dem Theater nicht mehr zugelassen wird, ist im Leben immer noch erlaubt. Wir dürfen nicht glauben, dass die Leute nur um des Vergnügen willen ins Theater gehen. Oft drängt sie dazu das Bedürfnis, ins Innere der Menschen zu schauen und über ihre geheimsten Gedanken zu richten. Diesmal wollen wir diesem Wunsch entgegenkommen .... Wir wollen versuchen, vor ihren Augen einige Schicksale zu enthüllen und sie miteinander zu konfrontieren. Wir wollen uns unmittelbar an die Menschen, ihre Erfahrungen und Gefühle wenden. Wir wollen sie aufrütteln - bis sie schlie§lich begreifen, dass es um sie selbst geht ..."

Pavel Kohout
geb. 1928 in Prag, ist Dichter, Theater- und Romanschriftsteller und Theater- und Filmregisseur. Das 1958 uraufgeführte Stück "So eine Liebe" gehört zu seinen grössten Publikumserfolgen in Ost wie West. Seit Kohout sich für die Reformen des Prager Frühlings (1968) einsetzte, war er vielerlei Schikanen ausgesetzt; seine Stücke durften nicht mehr aufgeführt werden. Ende 1979 wurde er gewaltsam an der Rückreise in die Tschechoslowakei gehindert und musste bis zur Öffnung des Ostblocks (1989) im Exil in Österreich leben.


Mitwirkende
Frau im Talar - Jenny Holl "Ich bin kein Komissar, ich interessiere mich nur"
Lida Matys - Studentin - Manuela Sasse
Peter Petrus - Dozent -Andreas Nitschke
Lida Petrus - Peters Frau - Irene Wommer-Resch
Milan Stibor - Lidas Verlobter - Rüdiger Steiner "Niemand wird dich so liebhaben wie ich. Warum kannst du das nicht begreifen?"
Frau Stibor,Stibors Mutter - Claudia Gaier "Du hast sie mehr geliebt als mich."
Frau Toschek - Christelle Kinzelbach "Sind Sie sich bewusst, wie sehr Sie ihn das Leben komplizieren?"
Majka - Tabea Brunk
Kral - Julia Mendrok "Ich geh' dann mal baden..."
Kellner -Heide Himstedt


Travestie mal andersrum...
Regie- Waltraud Rasch
Bühne/ Ton/ Beleuchtung - Waltraud Trippe, Hartmut Witkovsky, Peter Biedermaier
Maske/ Kostüme - Barbara Stra§ner-Schnur, Marina Kipnis, Dagmar Stadler

Souffleuse - Caroline Senft
Bratsche - Clara Ibendorf
Plakat/Programmheft - Christian Dirks

Fotos - Holger Fröhlich


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Julia