16 Februar 2013

Kekse, Kartoffeln und Klavier


Muh!

Der elfte Februar war für uns mal wieder Auf-Und-Davon-Tag. Unsere Abenteuerlust zog uns dieses Mal nach Reutlingen zu Poesie und Pommes.

Mit Bummelzug und BaWü-Ticket tuckerten wir durch den Rosenmontagnachmittag, begleitet von unseren Fastnachtshüten, Talent und Schönheit. Na gut, nur von unseren Fastnachtshüten. Die dafür aber einigen Menschen ein Grinsen in die Alltagsgesichter gezaubert haben. ;-)
Ein (kopfloses) Fellhuhn


So irre wie wir selbst war dann auch der Slam, hatten wir doch eine gemütlich kleine Bühne mit schnuckeligem Publikum erwartet. Na ja, gemütlich war die Bühne schon. Aber alles andere als klein, genauso wie das Publikum (zumindest für unsere Amateur-Slamer-Verhältnisse). Hui, wie aufregend! Außerdem gab es Kekse für die Slamer! Und in der Pause Pommes für alle! Was will man mehr?
Unser Gewinner der Herzen war eindeutig Peter, der mit Klavier und Akkordeon jeden Text in Melodien umwandelte, mal tiefgründige, mal heitere Noten durch den Raum schweben ließ und uns beide in besonderem Maße verzückte.

Wunderbar kreativ war die Abstimmungsform im Finale (das wir natürlich nicht erreichten, was aber selbstredend und daher nicht erwähnenswert ist): Wer vom Publikum die meisten Pommes bekam, wurde Sieger. Und musste alle Fritten essen. Nein, Quatsch, es waren natürlich Plastikpommes, die am Eingang verteilt worden waren. (Mensch, bin ich mal wieder ein Spaßvogel heute… puuh)

Zum ersten Mal in unserer Laufbahn als Slamerinnen (oder so etwas in der Art) erhielten wir an jenem Abend eine Gage: Eine Kartoffel. Wir freuten uns riesig. Nein, wirklich, die Idee war so lustig, Julia freute sich schwarz an den Haaren und ich bekam Zöpfchen vor Freude. Diesen Moment mussten wir natürlich wie zwei alberne Partyhühnchen fotografisch festhalten (Muss von außen sehr faszinierend ausgesehen haben). Doch seht selbst…



[Zeitsprung]

Ist das nicht urgemütlich?
Das franz.K Kulturzentrum hat einen sehr hübschen Backstagebereich. Zu unserer Freude durften wir in einer der Künstlergarderoben übernachten. Die zum Inventar gehörenden Klappbetten ließen übrigens darauf schließen, dass das öfter jemand tut. Platzbedingt stellten wir unsere Betten an das einzige Fenster der Garderobe. Das dafür vom Boden bis zur Decke reichte und die gesamte Wandseite einnahm. (abgesehen vom Bad natürlich ;-) ) Dies ermöglichte mir, die direkt am Fenster lag, einen sehr hübschen Ausblick auf einen nächtlichen Reutlinger Parkplatz und Julia zwei Lachanfälle. Den ersten, als ich mich, die Sicht bewundernd, weiter nach vorne lehnte und mitten im Satz mit dem Kopf gegen die Scheibe donnerte. Zu meiner Verteidigung: Das Licht war schon aus, die Scheibe also noch weniger sichtbar als sie es bei Tageslicht gewesen wäre und dank dem Rollo sah die Entfernung zwischen mir und der Scheibe viel größer aus! Außerdem hatte ich zuvor beim Betreten der Garderobe schon den riesigen Fettfleck am Fenster entdeckt. Ich war also nicht die erste, der dies passiert ist!
Sogar ins Gästebuch durften wir schreiben, 
was wir uns natürlich nicht entgehen ließen.
Der zweite Lachkrampf folgte sogleich, als ich, schon fast im Übergang zum Halbschlaf, murmelte: „Ich find‘ das schön, da kann man rausgucken beim Schlafen.“ Julia hätte sich beinahe aus ihrem Klappbett gekugelt.
Dafür hatte in der Nacht ich das Zepter in der Hand, habe ich doch geschlafen wie eine Königin, während sich Julia von einer Seite zur anderen wälzte. Na ja, sie hatte ja die Aussicht. Also was mich betrifft, war ich morgens wunderbar erholt und ausgeschlafen. Was sagt uns das? Genau. Wer zuletzt lacht, schläft am besten.



Na dann,
gute Nacht.


eure Fenja